grow slow
Jede Stadt hat ihre Schnecke. Bis ich die Schnecke in meiner Heimatstadt gefunden habe, hat es eine Weile gedauert.
An diesem Juliwochenende gibt es häufig Gelegenheit, auf aufgeheizten Steinen zu sitzen, butterweich zu werden, zu verschwimmen. Die Pappeln werfen weiße Wolle in den Bordstein, an den Tischen wird leise in die Dunkelheit geredet.
Es ist eine Erlösung vom Gehirn in den Körper zu rutschen. Der Sommer hilft. Wenn doch immer Sommer wär.
Es ist nicht für jeden Menschen eine Erlösung, in den Körper zu rutschen. Für manche ist es das Gegenteil. Abhängig davon, was dieser Körper erlebt hat, welche Gefühle in ihm gespeichert, d.h. verkörpert sind.
In dieser Stadt wurde häufig roter Sandstein verbaut. Wären nicht 98% weggebombt worden, es wäre heute eine sehr rote Stadt. Geblieben ist Restrot. Manchmal in einem Turm, manchmal am Boden.
Es ist mir, zumindest im Juli, hier, unter Freunden und auf den aufgeheizten Steinen, viel klarer, dass jedes nachhaltige Wachstum langsam geschieht. Und ich nur punktuell beteiligt bin.
Ganz langsam krieche,
Schnecke,
am Fuß des Fuji
den Hügel
hinan.